Tod und Ritual
Die Ausstellung thematisiert den Umgang mit dem Tod. Ausgehend vom Gräberfeld Niederkaina in der Oberlausitz werden vorgeschichtliche Bestattungsrituale in Szene gesetzt. Sie zeigen die umfangreichen Handlungen der Hinterbliebenen und sind Ausdruck einer aufwändigen Totenfürsorge.
Beispiele aus Archäologie, Ethnologie und Geschichte stellen die Vielfältigkeit im Umgang mit dem Tod dar. Der Fokus liegt dabei auf Handlungen und Vorstellungen, die über große geografische und zeitliche Distanzen und in unterschiedlichen religiösen Zusammenhängen wiederkehren.
Die Ausstellung beschäftigt sich zudem mit dem Verhältnis zum Tod in unserer Gesellschaft sowie mit der Zukunft der Bestattungskultur und zeigt, wie aktuell das Thema ist.
Anhand der Bestattungsrituale des prähistorischen Gräberfeldes und über 700 Exponaten wird mit farbigen Animationen und ungewöhnlicher Raumteilung das »Leben mit dem Tod« berührend und emotional inszeniert. Der »wandelnde Geleitzug aus Trauernden« im menschlichen Maßstab lässt den Besucher »auf Augenhöhe« in Beziehung zum bronzezeitlichen Ritus setzen und führt ins Zentrum der Ausstellung – dem Bestattungsritual von Niederkaina mit seiner pyramidenförmigen, filgranen Konstruktion eines abstrahierten Scheiterhaufens.
Die »Wege des Abschieds« sind unterschiedlich farbige Korridore, in denen die Besucher:innen verschiedene Phasen der Trauer, der Erinnerung und des Abschieds durchschreiten. Das Wechselspiel von Licht und Schatten, von Schwarz, Weiß und Farbe bringt den Aspekt der Transzendenz und des Übergangs vom Diesseits zum Jenseits, von End- lichkeit zu Unendlichkeit und vom Leben zum Sterben mit allen seinen Facetten wirkungsvoll zum Ausdruck.
Ort
SMAC Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Jahr
2018
Team Ausstellungsarchitektur
Katy Mueller, Lysanne Bellemare (form & fokus) + Christian Göthner (lfm2)
Medien
+lab Halle
Fotos
Peter Eichler
Auftraggeber
form&fokus